Sonntag, 8. Juni 2014

Reise Reise

Dritter Rundbrief von Roman Lay Mai 2014


Reise Reise


Es ist bereits Mai und schon in drei Monaten werde ich wieder nach Deutschland zurückkehren. Seit Februar ist wieder einiges passiert und da es für diesen Rundbrief keine Vorgaben im thematischen Bereich gab, schreibe ich dieses Mal über die Ereignisse, seit Februar und meiner Reise nach Jordanien, die ich letzten Monat gemacht habe.
In den letzten Monaten gab es wieder einige Feiertage. Zuerst Purim, was mit dem rheinischen Karneval vergleichbar ist, auch wenn es für die meisten nicht so wichtig ist, wie für die Rheinländer. Kurz darauf folgte Passah, welches an den Auszug aus Ägypten erinnert. In dieser Zeit gibt es eine Woche keine Lebensmittel, die Hefe enthalten, zu kaufen. Diese Lebensmittel werden dann alle abgedeckt, sodass der Supermarkt recht leer wirkte Der Grund dafür ist, dass das befreite Volk vierzig Jahre durch die Wüste irrte, ehe es im heiligen Land ankam. Während dieser Zeit mussten sie Brote etc. ohne Hefe backen. Es ist zwar nicht verboten für Supermärkte sich an die Regelung zu halten, allerdings dürfen sie sich dann nicht mehr als kosher bezeichnen, was schlecht für das Geschäft wäre. Also halten sich lediglich die arabischen Supermärkte nicht. Und da es für religiöse Juden auch verboten ist im Besitz von Hefeprodukten zu sein und Israel ein jüdischer Staat ist, werden sämtliche Brotvorräte etc. im Wert von Milliarden Schekel an einen bestimmten Araber übertragen, der sie nach der Woche wieder an den Staat überträgt . Dieser Mann, der das nun schon seit mehreren Jahren macht, ist für eine Woche also einer der reichsten Menschen Israels.
Zum Ende des Festes, gibt es ein großes Festessen, welches im großen Kreis gefeiert wird. Ich wurde mit einigen anderen Freiwilligen von meiner Workshop Leiterin eingeladen. Es ist in etwa vergleichbar mit dem Weihnachtsessen und war dementsprechend ein Highlight, weil es zu den wenigen Anlässen gehört, bei denen das Essen wirklich sehr gut ist.
Letztens dann fand der Jom haShoah statt, welcher an die Opfer des Holocausts und an die Ghetto-Widerstandskämpfer erinnert. An diesem Tag erklingen landesweit zur selben Zeit Sirenen und alle Menschen bleiben für eine Minute stehen und gedenken der Opfer. Es ist dann durchaus komisch, denn in der Holocaust Gedenkstätte YadvaShem sind alle Berichte etc. auf Deutsch und auch ein Stück der abgebrannten Aachener Synagoge ist zu sehen. Doch anders als gedacht sind die Leute sehr froh darüber, dass die deutschen Freiwilligen da sind und mit ihnen gedenken. Generell sind die Nationalfeiertage etwas anders als in Deutschland, denn sie werden sehr viel intensiver und gemeinschaftlicher gefeiert.



türkisches Bad in Amman
King Abdallah Moschee
Doch auch neben den Feiertagen ist einiges passiert. Ende April bin ich mit Tobi, einem Mitfreiwilligen nach Jordanien für eine Woche in den Urlaub gefahren. Jordanien ist momentan mit Ägypten das einzige Nachbarland mit offenen Grenzen zu Israel. Allerdings wird es einem durch diverse Visa und Rückreisevisa, die alle viel kosten, nicht gerade schmackhaft gemacht über die Grenze zu fahren. Von Nazareth aus gibt es einen Bus nach Amman, die Hauptstadt Jordaniens. Am Grenzübergang standen wir allerdings circa zwei Stunden und unsere Pässe wurden insgesamt sieben Mal kontrolliert, wodurch später eine Runde entspannen im türkischen Bad nötig wurde. Das Ganze wirkt dann etwas übertrieben, wenn man vorher den deutsch-niederländischen Grenzübergang gewohnt war. In Amman angekommen konnten wir uns erst mal über die billigen Preise freuen.
Amman






Petra



Petra
Die halbstündige Fahrt zum Hostel kostete fünf Euro und eine Falafel nur 20 Cent. Amman selber ist eine typische eng bebaute, arabische Stadt. In etwa so wie man sich typischer Weise eine nahöstliche quirlige Stadt vorstellt. Nach zwei Tagen Amman mit Besichtigung der King Abdullah Moschee ging es weiter nach Petra, die Felsschlucht Stadt der Nabatäer, welche eines der sieben Weltwunder der Moderne ist. Zum Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln muss ich sagen, dass ich nie ganz sicher war ob es einen Bus gibt und wann er kommen könnte. Schlussendlich hatten wir aber immer noch Glück und so kamen wir auch in Petra an, bzw. in dem Ort neben an, welcher nur durch den Andrang von Touristen entstanden ist. Leider kostet es mittlerweile 50 Euro Eintritt. Es lohnt sich zwar immer noch, aber man kommt sich etwas dumm vor weil bis vor 2/3 Jahren alles umsonst war. Wir sind dann zwei Tage dort geblieben was sich definitiv lohnt, da die Schluchten endlos lang sind und für einen Tag viel zu viel. Man kennt einige Gebäude vielleicht schon von Bildern oder aus Filmen (z.B. Indiana Jones), aber durch die engen Schluchten zu laufen und dann diesen riesigen Schatztempel zu sehen ist nochmal was ganz anderes und wirklich beeindruckend.


Wadi Rum
 Kurz vor Ende der Reise haben wir noch eine Jeep Tour durch das Wadi Rum gemacht.Die Region ist bekannt für seinen roten Wüstensand. Dazwischen sind riesige Felsen, die hunderte Meter steil hinunter ragen, wodurch es aussieht als wäre man in mitten eines roten Sees, der durch riesige Felsen durchzogen wird. Im Nachhinein war ich froh eine Jeep- und keine Kameltour gebucht zu haben, da es angenehmere Sachen gibt als 8 Stunden auf einem Kamel zu sitzen. Die Tor wurde von Beduinen geleitet. Dies ist das traditionelle Nomadenvolk im nahen Osten. Einige leben immer noch als Nomaden, die meisten sind allerdings sesshaft geworden. Übernachtet haben wir dann auch in einem Beduinencamp, was sich sehr touristisch anhört, aber ganz cool war. Dort gab es traditionelles Essen und vieles mehr.

Am nächsten morgen ging es dann weiter nach Aqaba, die einzige Küstenstadt Jordaniens am roten Meer. Dort war aber alles so überfüllt, dass wir direkt rüber nach Eilat (Israel) gegangen sind. Am Grenzübergang, an dem man ausnahmsweise zu Fuß rüber konnte, gab es außer den üblichen Abzockgebühren eine neutrale Zone zwischen dem jordanischen und israelischen Checkpoint. Etwa hundert Meter musste man über eine leer Straße gehen. Das hat mich dann irgendwie an einen Gefangenenaustausch aus einem schlechten Film erinnert.
Wadi Rum
In Eilat angekommen war ich erst einmal überrascht. Ich kam mir vor wie in einer ganz anderen Welt. Überall moderne Läden, Bars etc. Auch die Menschen waren alle ganz anders gekleidet (hatten viel weniger an).und viel mehr Frauen auf den Straßen. Es war als wäre man von Jordanien direkt nach Mallorca gekommen. Da ist mir dann erst bewusst geworden was für ein riesiger Unterschied zwischen dem traditionellen, nahöstlichen Jordanien und dem sehr amerikanischen Israel liegt.
Wadi Rum
Nach einer langen Fahrt in den Norden waren wir dann endlich wieder zuhause. Mit einer Menge neuer Erfahrungen von einem Land, dass klischeehafter den nahen Osten nicht hätte repräsentieren können. Es war auf jeden Fall eine Reise wert nicht allein weil die arabische Kultur nicht weniger interessant ist als die jüdische. Also immer eine Reise wert ;)
Also bis zum nächsten Rundbrief

Lehitraot und salam aleikum

euer
Roman




Donnerstag, 27. Februar 2014

zweiter Rundbrief



Soo ich hab gerade meinen zweiten Rundbrief zuende bekommen und weil das grade so gut passt füge ich den noch in den Blog ein. Vielleicht gefällt er euch ja viel Spaß ;)





Zweiter Rundbrief von Roman Lay                                            Februar 2014                                           

Das Land der Gegensätze

Das zweite Mal melde ich mich jetzt aus Israel. Weihnachten ist vorbei und auch 2013 ist Geschichte. Jetzt ist schon fast ein halbes Jahr rum, seit dem ich in Tel Aviv gelandet bin. Seit dem ersten Rundbrief ist wieder einiges passiert. Da dieser Bericht besonders die Themen Kultur, Politik; Religion sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten Israels zu Deutschland beinhalten soll, werde bevorzugt Erlebnisse schildern, die diese Themen verdeutlichen. Dies werde ich anhand von Orten berichten, an denen ich bereits gewesen bin und die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
Ich muss ehrlich gesagt zugeben ich hatte ich mich im Vorfeld zwar über das Land, die Kultur und den Konflikt informiert. Die Erfahrungen zeigen allerdings immer, dass in der Realität dann doch alles anders auf einen wirkt, als man zuvor dachte und dass man es sich doch anders vorgestellt hat.
Dadurch das Israel gerade einmal so groß ist wie Hessen hab ich nun nach fast 6 Monaten einen Großteil des Landes gesehen. Es gibt sehr viele interessante Städte sowie unzählige Nationalparks. Von Waldwanderwegen bis Wüstentouren gibt es fast alles, denn die klimatischen Unterschiede sind sehr groß hier. Vom Mittelmeer Klima im Norden über das Steppenklima im mittleren Teil bis zum Wüstenklima im Süden des Landes. Allerdings fühlt sich das Wetter hier im Norden wüstenhaft an. Es hat hier viel zu wenig geregnet, wie die Israelis immer beklagen. Es könnte also auch hier ein noch wärmerer Sommer als ohnehin schon werden.  Die lokalen Unterschiede in kultureller und religiöser Hinsicht sind allerdings noch viel größer und natürlich interessanter. Ich mir direkt angewöhnen mich bei Reisen auch dementsprechend  anzupassen. Um ein Beispiel zu geben ist Jerusalem, vor allem die Altstadt eine ganz andere Welt als Tel Aviv obwohl nur 40 Kilometer zwischen den beiden bedeutendsten Städten Israels liegen.
 In Jerusalem leben viele orthodoxe Juden, Muslime und religiöse Christen (darunter erstaunlich viele deutsche) und die Religion steht im Mittelpunkt. Vor allem in der Altstadt, in der sich wichtige religiöse Pilgerstätten aller drei Weltreligionen befinden (Klagemauer, Al-aqsa Moschee und Grabeskirche) wird das sehr deutlich. Man merkt ebenfalls, dass die Stadt sehr umkämpft ist. Es gibt viele religiöse Menschen, die keine Rücksicht auf eine andere nehmen. Ein gutes Beispiel waren Christen, die im arabischen Teil der Altstadt mit einem großen Kreuz auf dem Rücken an mir vorbei liefen und Lieder sangen. Auch die ultraorthodoxen Juden, die oft anzutreffen sind, sind bei den meisten Israelis nicht sonderlich beliebt. Ultraorthodoxe Juden leben sehr abgeschottet. Sie haben eigene Schulen und Universitäten, an denen aber die Thora im Mittelpunkt steht. Sie arbeiten nicht, sondern studieren die Thora und Jugendliche gehen nicht zur Armee, was eigentlich Pflicht für alle ist. Denn jeder Israeli muss eigentlich nach der Schule für 2-3 Jahre Wehrdienst leisten (Männer 3 Jahre, Frauen 2 Jahre).  In dieser alten Stadt leben also viele sehr religiöse Menschen. Auch die israelische Gesellschaft ist zum Teil sehr religiös. Vertreten durch die ultraorthodoxen Juden.
Tel Aviv hingegen ist bekannt für den westlichen, toleranten Lebensstil. Sie wird auch die toleranteste Stadt im Nahen Osten genannt, was nicht zuletzt mit der großen Schwulenszene und vielen alternativen Ecken zu tun hat. Das Nachtleben in Tel Aviv ist das Beste in Israel. Von Großraumdiskos bis kleine Pubs und Undergroundclubs ist alles vertreten.
In Tel Aviv aber auch in Haifa wird die Amerikanisierung sehr deutlich. Der amerikanische Lebensstil wird von einigen vor allem jungen Israelis angestrebt. Sei es immer mehr Malls zu bauen, McDonald’s Restaurants an Autobahnraststätten mitten in der Wüste zu haben, oder immer über Facebook, Whatsapp etc. erreichbar zu sein bzw. ständig zu schreiben. Tel Aviv wird gerne ‚the big Orange‘ genannt, was auf den ‚big Apple‘ (New York) anspielt und somit als orientalisches New York verstanden werden kann. In der Tat werden in Tel Aviv immer mehr Wolkenkratzer gebaut. Mit einigen schmutzigen Ecken und den Plattenbausiedlungen hat es aber eher was von einem orientalischen Berlin, wie ich finde.

Die drittgrößte Stadt des Landes ist Haifa, welche von mir aus in 20-30 Minuten mit dem Bus zu erreichen ist. Eine sehr schön gelegene Stadt, die durch den Industriehafen aber wenig Zugang zum Meer hat. Bekannt ist Haifa für seine Universität, die ich vor 2 Wochen mit einigen Volontären während eines Seminars besucht habe. Das riesige Gelände des ,Technion‘ (technische Hochschule) bietet Platz für 13 000 Studenten und ist dementsprechend sehr imposant. Wir haben einen sehr interessanten Vortrag eines Professors gehört, der auch die Erfindungen, die im Technion gemacht wurden, beinhaltete. Zwei Nobelpreisträger haben in dieser Einrichtung geforscht. Zudem gibt es einige recht simple Erfindungen, die aber jeder kennt. (z. B. USB-Stick). Haifa steht zusätzlich für die IT-Branche. Es gibt eine außergewöhnlich hohe Zahl von jungen Studenten, die eine Firma gründen und diese später oft verkaufen. Für einen hohen Bildungsgrad spricht auch, dass Israel mit fast 56% Akademikeranteil, an zweiter Stelle weltweit steht. Israels Gesellschaft besteht also zu einem großen Teil aus gebildeten Menschen und einer westlich orientierten Jugend.

Die nächst gelegene, größere Stadt von mir aus gesehen ist aber nicht Haifa, sondern Nazareth. Nazareth, welches man aus der Bibel kennt, ist heute fast zu 100 Prozent arabisch (muslimisch und christlich) besiedelt. Dort lebt die größte Gemeinde arabischer Israelis. Die arabischen Israelis fühlen sich von den Juden oft unfair behandelt, wie an Nazareth gut zu erkennen ist. Die Stadt könnte man denken ist von Touristen (vor allem christlichen nur so Überlaufen). Ist sie aber nicht. Nicht viele Hotels ein paar Gruppen aber nichts im Vergleich zu Jerusalem oder Betlehem. Touristen kommen nur Tagsüber und werden von Bussen wieder abgeholt. Die Stadt profitiert also wenig von den Touristen. Die Bewohner sehen darin eine gezielte Schädigung. Auch das neu gebaute Nazareth Illit (Illit = erhöht, besser) welches oberhalb von Nazareth erbaut wurde wird kritisch betrachtet.




Durch die Zuwanderungswelle russischer Juden in den neunziger Jahren, sollte Nazareth Illit wachsen und Nazareth zahlenmäßig überholen, da man die Stadt als durchaus gefährlich ansah. Geklappt hat es nicht, doch was geklappt hat ist, dass die arabischen Juden, nicht nur in Nazareth sich oft benachteiligt fühlen, da sie zum Beispiel einen anderen Pass haben.   Ein klares Zeichen der Ausgrenzung finden einige.





                                                         Ein Besuch in Nazareth


 Die Araber in Palästina (palästinensischen Autonomiegebiete), sind zwar keine Israelis, haben aber einen erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft. Ramallah, die Hauptstadt der palästinensischen Autonomiebehörde habe ich bereits besucht. Der Weg dorthin führt über  ein paar unangenehmen Stellen, wie zum Beispiel die Mauer, die Israel und Palästina an dem Großteil der Grenze trennt. Da Ramallah allein der palästinensischen Autonomiebehörde untergestellt ist gibt es darüber hinaus auch Warnschilder, dass der Zutritt für Juden zu gefährlich sei und daher verboten ist. An solchen Stellen werden die Spuren des Nahostkonflikts sehr deutlich. Ramallah ist allerdings sehr offen für Touristen. Die Menschen sind sehr freundlich hilfsbereit. Seit kurzem wird sehr stark um Touristen


Graffiti in Bethlehem als Protest gegen die Kontrollen

geworben. Zahlreiche Hostels haben eröffnet, zahlreiche Touren und Freizeitangebote, wie ein türkisches Bad, werden angeboten. Die Abneigung gegen Israel vieler Palästinenser ist aber nicht zu leugnen. Eine der schwierigsten Aufgaben war es nicht hebräisch zu sprechen, denn das erachten viele als respektlos. In Anbetracht der jüdischen Siedlungen, der Polizei- und Armeepräsens und der Mauer als Trennlinie, kann man die Ansicht einiger Palästinenser durchaus nachempfinden. Im Gegenzug dazu kann man auch die Sicherheitssorgen vieler Israelis verstehen, die durch Anschläge in der Vergangenheit verursacht wurden. Ich hab manchmal das Gefühl man kann nicht genau sagen, wer angefangen hat mit den Provokationen und wer Recht hat und wer nicht steht für mich daher außer Frage. Generell kann man sagen, dass viel Propaganda beider Seiten gemacht wird.

Was mich also am meisten beeindruckt hat in diesem kleinen Land, ist die Gesellschaft, die gegensätzlicher nicht sein könnte. Dies liegt natürlich auch an der Einwanderung. So gut wie Jeder hier hat, durch die Diaspora, Migrationshintergründe. Es gibt viele iranische, russische, amerikanische, äthiopische und argentinische Juden. Im Kfar (meiner Arbeitsstelle) haben wir auch Member aus Südafrika, Kanada und Australien. Ich finde man kann daher schwer von einer Leitkultur in Israel sprechen, weil die Kulturen mitgebracht wurden und sich auch vermischt haben. Es ist immer alles regional abhängig. Da das auf so kleinem Raum passiert, macht es Israel mit den verschiedenen Kulturen so einzigartig. Und trotz des Konflikts und einiger Einschränkungen zum Schutz der Sicherheit sind die Leute so freundlich (was ich aufgrund der Vergangenheit und einiger bewegender Holocaustgeschichten, die ich hier gehört habe, nicht für selbstverständlich gehalten halte) und leben vielleicht genau deswegen in den Moment. Auch wenn sich die einzelnen Teile der Gesellschaft oft nicht wirklich gut verstehen so wurde ich doch immer freundlich behandelt bzw. aufgenommen. Ob jüdisch oder arabisch, jung oder alt. Ich merke, dass die Leute meine Arbeit hier sehr schätzen, wirklich dankbar und wissen, dass es nicht selbstverständlich ist. Das ist neben der politischen Lage, Klima und Religion einer der größten Unterschiede zu Deutschland.


Ich hoffe ich konnte meinen Blick auf die Kultur und Gesellschaft Israels halbwegs verständlich vermitteln. Jetzt geht’s erst mal zum Zwischenseminar, denn genau morgen bin ich 6 Monate in Israel und ich hoffe die nächsten 6 werden genauso gut wie die ersten.
Also bis zum nächsten Mal und lehitraot,
Euer Roman





Dienstag, 28. Januar 2014

Neues Jahr!

Endlich sind alle angekommen und wir stehen alle gespannt auf der Dachterasse des Hostels in Jaffa, dass wir gebucht haben. Noch 10 Sekunden....noch 5 Sekunden. Gleich ist es soweit...oder doch nicht? Kein Feuerwerk weit und breit. Wir gucken auf die Skyline von Tel Aviv aber es tut sich nicht viel. Nach einer kurzen Zeit verirrt sich dann mal eine Rakete Richtung Himmel aber das war es dann auch.
Das war der etwas verhaltener Start ins Jahr 2014. Zum Glück entschädigt das Nachtleben von Tel Aviv einiges und so war es doch noch ein guter Abend.

In Kiryat Tiv'on läuft auch nach dem Jahreswechsel alles recht gut. Mittlerweile können sich auch alle Member mit denen ich arbeite meinen Namen merken, was ich zu Beginn noch für fast unmöglich gehalten hätte. Auch ich selber kann mich immer besser auf sie einstellen, da man immer besser weiß, wie sich der einzelne Member verhält und wie man sich ihm gegenüber verhalten muss.
Graffiti des Künstlers Banksy in Bethlehem
Im Alltag gibt es nur noch wenige Momente auf die man nicht gefasst, was es nicht bedeutet, dass es langweilig ganz im Gegenteil. Vor allem bei den personal Members gibt es immer wieder Hürden. Vor allem wenn es um Motivation zu Aktivitäten geht.

Blick ins Tal (Makesh Ramon)
Das Neue Jahr hat für mich mit Besuch begonnen, denn vor zwei Wochen ist Rafael zu Besuch gekommen. Wir sind dann 8 Tage kreuz und quer durch Israel gereist und haben alles spontan gemacht, was nicht schlecht war, da wir auch die ein oder andere Planänderung durchgenommen haben. Von Jerualem, Bethlehem, totes Meer über Tel Aviv nach Eilat und noch nach Akko haben wir einen Großteil des Landes gesehen und für die Jahreszeit perfektes Wetter ohne ein einziges Mal Regen erwischt.

Das tote Meer und Eilat hatte ich selber noch nicht besucht und so war es auch für mich eine neue Erfahrung. Unwirklich wirkt das tote Meer, an dessen Ufer sich der tiefste Punkt der Erde befindet (-426 m). Dementsprechend warm war es dort noch.
                                                                                    

Auch Eilat (südlichste Stadt Israels, am roten Meer) war sehenswert, auch wenn wegen der Nebensaison nicht sehr viele Leute in dem touristisch geprägten Ort waren. Aber so konnte man wenigstens gut entspannen und dabei Burger essen.

Vor gut einer Woche war ich dann mit allen Freiwilligen und unserem Koordinator für einen 2-Tage-Ausflug in der Wüste an einem berühmten Krater (Makesh Ramon). Nach langem Wandern in mondlandschaftsähnlichem Gelände und wunderbarer Aussicht vom Krater ins Tal, haben wir in Beduinenzelten geschlafen und trotz Schlafsack etc. kann man sagen, das es wirklich sehr kalt war.

Na ja man lernt immer dazu beim nächsten mal wird mehr eingepackt. Ich hab ja noch etwas Zeit. 2014 hat gerade erst angefangen.

bis dahin






Sonntag, 15. Dezember 2013

Akko, Channuka, Schneesturm

Die letzten Wochen ist mal wieder einiges passiert. Vor einer Woche war Chanukka (Lichterfest), welches acht Tage lang dauert und einigen vielleicht wegen des Chanukkaleuchters bekannt vorkommt. Auch im Kfar haben wir natürlich mit den Membern gefeiert. Mit einigen Volontären haben wir allen Membern einige Chanukkalieder vorgespielt. Einige von ihnen haben uns gesanglich unterstützt. Anschließend gab es noch eine Party für alle Anwesenden, was durchaus witzig war, wenn man den unbeschwerten Tanzstil einiger Member verfolgt hat. Mir wurde bei dieser Feier nochmal bewusst, wie eng die Beziehung der Mitglieder des Kfars (damit meine ich auch Worker, Küchenmitarbeiter, Sozialarbeiter etc) ist und wie alle miteinander gefeiert haben.
Einige Tage nach unserer Chanukka Feier sind wir mit dem Chor in ein Kibbuz gefahren (Name leider vergessen). Dieser ist ein sehr großer und einer der ältesten Kibbuze Israels (etwas mehr als 800 Mitglieder). Es war sehr interessant einen intakten Kibbuz zu sehen, in dem die Gemeinschaft sehr stark ist, die Häuser nicht abgetrennt sind und es viele öffentliche Plätze (Speiseraum, Sportplätze, Pools etc.) gibt. Dort haben wir vor ca. 300 Menschen gespielt und auch sehen können, wie in einem Kibbuz Chanukka gefeiert wird. Witziger weise gibt es traditionell zu Chanukka immer Berliner zum Essen. Keine Ahnung warum.

Nach über drei Monaten habe ich es dann auch mal endlich geschafft in die wunderschöne arabische mittelalterliche Hafenstadt Akko zu fahren, die etwa 20 km nördlich von Haifa liegt. Vor allem die Altstadt mit einem kleinen Markt und sehr schönen Moscheen ist bewundernswert. Die Stadtmauer reicht direkt ins Meer hinein, sodass man einen schönen Blick auf das Meer hat. Es hat schon fast epischen Charakter wenn man die Sonne untergehen sieht, die Moscheen bewundert und hört wie der Muezzin anfängt zu singen. Ein Trip nach Akko lohnt sich also nicht nur allein um sich neuen Shisha Tabak zu holen (der ist dort nämlich besonders gut).                                                                            Blick leider ohne Meer


Dieses Wochenende wollten einige Freiwillige und ich endlich mal wieder raus aus dem Norden und hatten Jerusalem inklusive Ramallah (Palästina) im Visier. Zwar wussten wir, dass es schneien sollte, aber wir haben uns eher darüber lustig gemacht, was die Israelis für eine Panik um ein bisschen Schnee machen. Das hat sich als ein sehr, sehr schwerwiegender Fehler herausgestellt, der böse bestraft wurde. Zuerst fuhren die Busse von Haifa nicht. Da hätten wir einfach umkehren sollen, was wir aber nicht getan haben. Als dann doch einer fuhr lief eigentlich alles glatt. Doch als wir nach fast 2 Stunden kurz vor dem 600 Meter hoch gelegenem Jerusalem waren, fiel plötzlich sehr viel Schnee, über den wir uns anfangs noch freuten. Doch dann gab es einen riesen Stau, weil alle Autos, die natürlich nur Sommerreifen hatten, die Ansteigung nicht mehr schafften. Selbst Polizei- und Krankenwagen kamen nicht voran, sodass wir erst mal festsaßen. Wir haben dann fast 9 Stunden (!!) im Bus gewartet, ehe wir näher an der Stadt dran waren aber wegen einem anderen querstehenden Bus nicht weiter kamen. Wir entschieden uns dann zu laufen ( Ich war so intelligent nur eine Regenjacke mitzunehmen), weil wir nichts zu trinken und essen hatten. Uns wurde gesagt, dass im Busbahnhof eine Art Auffanglager für gestrandete Reisende aufgemacht wurde, also versuchten wir nicht wissend wo genau wir sind morgens um 7 Uhr durch den mittlerweile 40-50  Zentimeter hohen Schnee und gegen Wind irgendwie dort hin zu kommen. Leider konnten wir uns nur sehr schlecht orientieren und kein Geschäft war auf. Nur sehr vereinzelt huschten Leute über die Straßen. Das ganze kam mir vor wie in einem schlechten Katastrophenfilm. Zum Glück fanden wir schlussendlich dann eine Bäckerei. Der Bäcker gab uns freundlicherweise Brot und sagte wir wären gerade an einem Hotel vorbei gelaufen. Dort haben wir dann auch übernachtet, auch wenn es eigentlich zu teuer war, aber das war dann allen relativ egal.
Das ganze Wochenende haben wir nicht viel gemacht, da man fast nirgendwo hin konnte. Die Straßen waren nämlich nicht geräumt (Israel verfügt nämlich nur über sagenhafte 10 Räumfahrzeuge).
Wir dachten erst wir stecken länger fest und könnten erst einmal nicht zurück nach Kiryat Tiv'on, doch zum Glück gab es Sonderzüge, die unvorsichtige Touristen wie mich wieder zurück nach Haifa brachten. Wir waren sehr froh und ziemlich verfrohren als wir einen Zug erwischt hatten.

Später stellte sich heraus, dass das der schlimmste Sturm über Jerusalem seit 20 Jahren war und alle sehr unvorbereitet darauf waren. Wir hätten allerdings einfach nur genauer den Wetterbericht verfolgen müssen, dann hätten wir uns das erspart, wobei es ein sehr einprägendes Abenteuer war und nicht jeder sagen kann einen Schneesturm in Israel erlebt zu haben. Ich werde auf jeden fall nicht mehr naiv sein und denken in Israel wäre es immer warm. (aber dauert nicht mehr lange, dann ist es wieder angenehmer)

Für mich ist das aber erst mal genug mit Schnee dieses Jahr und bin froh wieder im vergleichsweise warmen Tiv'on zu sein.

schon mal Frohe Weihnachten und bis denne.



Jerusalemer Stadtmauer





                                                                                                

Sonntag, 17. November 2013

Dies Das !

Hey hey
ich melde mich nochmal nach kurzer Schreibblockade oder mangelende Motivation zu schreiben. Man kann es nennen wie man will. Jedenfalls ist in der Zwischenzeit einiges passiert.

Malin, Theresia und ich waren in Nachsholim auf einem Seminar über die israelische Gesellschaft, Kultur etc. , was sehr interessant war. Wir haben mit einigen Menschen unterschiedlichen Glaubens und politischer Einstellung über ihre Sicht auf Israel geredet und ich kann versichern sie sind sehr unterschiedlich. Auf jeden Fall war es sehr interessant, weil man nun die verschiedenen Parteien unter anderem orthodoxe, nicht orthodoxe Juden und Araber besser verstehen kann und sich in sie hineinversetzen kann und nicht sagen kann wer recht und Unrecht hat, wenn es um die berüchtigte Frage geht: Wem gehört das heilige Land?

Die Arbeit in Kfar Tikva läuft soweit ganz gut. Es wird immer alltäglicher und ich kann mich recht gut mit den Membern verständigen, was vor allem am Sprachunterricht liegt, den alle Freiwilligen zweimal die Woche haben. Dort lernen wir erst mal das lesen, denn für alle die es nicht wissen, das ist das schwierigste. Nicht das es nur ein komplett anderes Alphabet gibt, es besteht auch größtenteils nur aus Konsonanten. Das macht das lesen sehr schwierig. Ein Beispiel: Wenn Shalom geschrieben steht, dann könnte dort theoretisch auch salom, silom, salum oder silom stehen.Wenn man das Wort also nicht kennt, ist es sehr schwer (für mich unmöglich) es zu lesen, aber es wird schon gehen.

Mit einigen basketballbegeisterten Membern sind wir vorletzte Woche als großes Event in die Basketballhalle von Maccabi Haifa gefahren und haben dort mit das Spiel gegen Eilat gesehen, welches Maccabi natürlich gewonnen hat ;). Eigentlich ist Basketball, der hier Volkssport ist, nicht so mein Sport, aber es macht echt Spaß zu zugucken. Manchmal fast interessanter als Fußball. Aber natürlich nur manchmal. Auch die Member waren begeistert, haben mitgefeiert und Bilder mit den Spielern machen können.

Heute war ich dann noch mit Mimi und Miriam in Haifa. Dort wollten wir eigentlich in die für Haifa berühmten Bahai Gärten . Die waren allerdings schon größtenteils geschlossen, sodass wir nur im unteren Bereich sein konnten, aber ich werds schon noch schaffen ich habe ja noch was Zeit.
Den restlichen Tag waren wir noch auf dem Karmel Berg von dem man eine coole Aussicht hat.



Ab morgen wird wieder gearbeitet. Ich hoffe ich lass nächstes Mal nicht so lange auf mich warten bis dann.

Shalom...oder Silom ach was auch immer

Roman

                                                                          Karmel




Samstag, 26. Oktober 2013

Ein Tag in Kfar Tikva

Der Tag beginnt meistens um 7 Uhr und einem verschlafenem Gang von meiner Wohnung in Richtung in Richtung Transitstation, von wo uns ein Kleinbus aus dem Ort (Kiryat Tiv'on) ins nahe gelegene Kfar Tikva bringt. Wenn man den Weg hoch in Richtung des Dorfes fährt, sieht man wie die Sonne im nebligen Tal langsam aufgeht. Mit all den grünen Flächen und Palmen erinnert mich das Dorf irgendwie an eine Ferienanlage.
Dort angekommen arbeiten Markus, Maite Rebekka und ich mit einigen Membern im Garten. Da wir anders als die anderen Workshops (Streichelzoo, Filz, Keramik etc.) nur selten einen Workshopleiter bei uns haben, können wir spontan und frei entscheiden, was wir mit den Membern unternehmen (z.B. mal improvisiertes Bowlen oder Pitas backen). Meistens halten wir allerdings die Anlage so gut es geht sauber und pflanzen neue Pflanzen ein.
Um 11.30 Uhr sind wir dann fertig und gehen essen. Die israelische Kantine steht der deutschen in nichts nach und kann nicht unbedingt als besonders lecker bezeichnet werden, aber besser als nichts.

Ab 12 Uhr beginnt dann das Nachmittagsprogramm, welches jeden Tag individuell ist. Manchmal Sprachunterricht, dann gehe ich zu meinen personal Members und lass mich in Rekordzeit im Schach abziehen (das schnellste war bisher 15 Minuten). Dazu muss gesagt werden, dass derjenige (Gerschon) früher ein Buch übers Schachspielen geschrieben hat und daher nicht ganz ungeübt ist. Wenn ich dann mal wieder verliere sagt er mir, dass er mir mal zeigen wird wie es richtig geht, wodurch ich endgültig weiß, kein ebenbürtiger Gegner zu sein.
Ansonsten gibt es noch andere Aktivitäten, wie Cafe, Sport AGs oder Fahrten zu einem Falafel Imbiss, die sehr beliebt sind. Die Member sind also immer sehr aktiv und freuen sich über fast jede Aktivität.

So zwischen zwei und fünf Uhr (immer unterschiedlich) ist dann meistens Schluss und der Transitbus nimmt uns wieder mit nach Kiryat Tiv'on.

Einen typischen Tag in meinem Projekt zu beschreiben ist also gar nicht so einfach. Manche Tage sind super andere chaotisch. Man hat immer andere Aufgaben, die einen auch manchmal verzweifeln lassen ( wenn man allein mit Membern zur Routine ins Krankenhaus muss und nichts auf englisch ausgeschildert ist geschweige denn jemand englisch spricht). In jedem Fall wird es nicht langweilig und daher bin ich froh hier zu sein.




Montag, 14. Oktober 2013

In D Negev

Es ist schon länger her, dass ich das letzte mal etwas über Israel geschrieben habe. Schuld daran ist der Shabbat-Service, den jeder Freiwilliger ca. alle 6 Wochen machen muss. Somit fiel das Wochenende flach und ich war jeden Tag im Kfar. Dort arbeite ich ab jetzt jeden Vormittag mit 10 Membern und den drei Volontären Rebekka, Maite und Markus im Garten. Ich bin froh in diesen Workshop gekommen zu sein, weil die dort arbeitenden Member sehr interessant sind und auch durchaus bereit sind zu arbeiten, sodass man sie nicht ständig motivieren muss. Außerdem wurden mir letzte Woche zwei Member zugeteilt, die ich nachmittags persönlich betreue. Beide sind sehr intelligent haben allerdings Depressionen. Die Socialworker haben mir empfohlen mit ihnen zum Beispiel Schach zu spielen, auch wenn das eher für mich deprimierend werden könnte, da sie bisher so gut wie alle Vorgänger geschlagen haben. Aber ein bisschen Herausforderung ist nicht schlecht.

Blick vom Kfar ins Tal






Dieses Wochenende hatten Malin, Theresia, Rebekka und ich uns dann vorgenommen weg zu gehen und sind in die Negev Wüste zum ''In D Negev'' Festival gefahren. Wo genau das war weiß ich gar nicht , weil wir spät abends mit dem Bus ankamen, doch es muss in der Nähe von Be'er sheva gewesen sein. Dort blieben wir von Donnerstag Abend bis Samstag Nachmittag. Musikalisch hatte das Festival für die ca. 5000 Menschen einiges unterschiedliches zu bieten. Am Freitag kamen dann noch eine israelische Freiwillige und ihre Freundin Noa dazu.
Die Stimmung auf dem Wüstengelände war ganz anders als man es von Festivals kennt. Alle sehr entspannt und auch viele Künstler.
 
Nach drei Tagen und etlichen Musikrichtungen, von denen ich vorher nicht einmal wusste, dass es sie gibt, sind Theresia, Rebekka zurück Richtung Haifa, während Noa Malin und mich zu sich nach Arad einlud, da wir einen weiteren Tag dort bleiben konnten (Wir hatten Arbeitstage getauscht). Arad ist eine relativ kleine Stadt etwa 30 Kilometer westlich vom toten Meer. Der Weg dorthin war durchaus beschwerlich und hat lange gedauert, weil wir mit vollen Rucksäcken getrampt sind.
Samstag abends in Arad angekommen haben wir in einem typischen schwarzwälderischen Haus am Rand der Wüste gewohnt (ich weiß hört sich unlogisch an). Später wurde klar, dass es eigentlich einer Deutschen gehörte, die wohl etwas Heimat nach Israel bringen wollte. Die Mitbewohner von Noa haben uns sehr herzlich begrüßt und mit Essen versorgt. Die meisten spielen in einer Band und es war sehr beeindruckend zu sehen wie sie für ihre Musik leben.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich alle zusammen zum toten Meer, waren dann aber zu müde um früh aufzustehen. Die Alternative, die sich auch sehr gelohnt war ein sehr schöner Aussichtspunkt, den sie uns zeigten, von dem man bis zu den Bergen in Jordanien sehen kann. Als wir uns dann nachmittags verabschiedeten sagten sie uns wir sollen bald wieder kommen und ich bin sicher das werden wir, denn irgendwie hat es was. Das Schwarzwaldhaus am Rand der Wüste.